Einleitung

Die Perlen im heutigen Angebot der Juweliere sind meistens Kulturperlen.

Naturperlen sind selten und fast nur noch in antikem Schmuck enthalten. Kulturperlen, gleich wie Naturperlen, entstehen und wachsen im Innern einer Perlenauster, in natürlicher Umgebung unter Wasser.

Eine Naturperle ist das Resultat des zufälligen Eindringens eines Fremdkörpers in die Auster, während die Entstehung einer Kulturperle durch Menschenhand ausgelöst wird, durch Einführen eines Mantelstücks von einem anderen Muscheltier, meistens zusammen mit einer kleinen Perlmutt-Kugel.

Die Auster umgibt das Implantat mit feinen Schichten ihres eigenen Perlmutts. Nach und nach entsteht eine Kulturperle.

 

Akoya-Perlen

Die ersten Kulturperlen stammten aus Japan, wo die Technik der Perlenzucht vor gut 100 Jahren entwickelt worden war.

Die in Japan zur Züchtung von Akoya Perlen verwendete Austerart heisst Pinctada fucata. Kaum grösser als die Fläche einer Hand, produziert sie runde Akoya Perlen von 2 bis 10 mm Durchmesser mit intensivem Lüster.

Ähnliche Austern gibt es in China und Vietnam, wo heute ebenfalls Akoya-Perlen gezüchtet werden.

 

Südsee-Perlen

Im ersten Teil des zwanzigsten Jahrhunderts haben Pioniere die Technik der Perlenkultur in Gebieten ausserhalb Japans adaptiert und weiterentwickelt, namentlich in Australien, Myanmar (vormals Burma), Indonesien und auf den Philippinen. Nach einem Unterbruch durch den zweiten Weltkrieg nahm die Perlenzucht in der Südsee insbesondere in den vergangenen dreissig Jahren einen enormen Aufschwung.

In diesen Gewässern fanden die Produzenten grössere Austern, hand- bis tellergrosse, sinngemäss als Pinctada maxima bezeichnet, welche entsprechend grössere Perlen hervorbringen, mehrheitlich von 9 bis 15 mm, in Ausnahmefällen bis über 20 mm im Durchmesser. Die Perlen aus dieser Herkunft werden als Südsee-Perlen bezeichnet. Ihre Farben hängen von der Auster und ihrer Umgebung ab. Weisslippige Austern produzieren weisse Perlen in Farbtönen von Silber, Rosa, Blau, Grau und Grün, während gelblippige ihren Perlen Farbvarianten von Crème, Gelb und Gold geben.

 

Tahiti-Perlen

In den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erreichte die Technik der Perlenkultur Tahiti in Französisch Polynesien. Die Forscher entdeckten im Südpazifischen Ozean eine dunkelfarbene Austernart, die Pinctada margaritifera.

Diese schwarzlippigen Austern produzieren Perlen, deren Farben von Schwarz und Braun bis Silberblau reichen, oft mit rotem, blauem oder grünem Schimmer.

Die dunkelfarbenen Perlen erreichen Durchmesser von 8 bis 12 mm, manchmal bis über 15 mm. Obschon sie auch in anderen Lagunen kultiviert werden, bezeichnet man sie generell als Tahiti-Perlen.

 

Süsswasser-Perlen

Akoya-, Südsee- und Tahiti-Perlen entstehen im Meerwasser. In den 20-er Jahren begannen in Japan Versuche, Perlen auch im Süsswasser von Flüssen und Seen zu kultivieren. Die ersten Süsswasser-Kulturperlen konnten im Biwasee in Japan geerntet werden.

Wegen der starken Industrialisierung und den hohen Produktionskosten in Japan werden heute die meisten Süsswasser-Perlen in China kultiviert.

Die dafür verwendeten Muscheltiere heissen Hyriopsis cumingii. Sie können Perlen auf einer Farbpalette von Weiss, Rosa, Pfirsich bis Violett und in Durchmessern von 2 bis 12 mm, ausnahmsweise bis über 15 mm, hervorbringen.

Im Gegensatz zum Vorgehen im Meerwasser wird die Perlenbildung im Süsswasser durch ein Implantat von meistens nur einem Mantelgewebe hervorgerufen, ohne harten Kern. Die meisten Süsswasser-Perlen bestehen also durch und durch aus Perlmutt-Schichten.

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